Eigentlich kann jeder eine Baufinanzierung erhalten. Es gibt aber ein paar Bedingungen, die du erfüllen musst, damit du eine Baufinanzierung erhältst.
Fangen wir mal mit dem wichtigsten Aspekt an, dass ist dein Einkommen. Das sollte ausreichend sein. Hier gibt es keinen festen Wert. Als Beispiel nehmen wir mal an du bist alleinstehend, ohne Kinder und hast noch mindestens 30 Jahre bis zur Rente. Dann kannst du dir bei der aktuellen Zinslage eine Immobilie für 130.000 Euro kaufen, wenn du mindestens 2.000 Euro netto verdienst.
Ganz wichtig ist, dass du auch keine Finanzierung bekommst, wenn du Arbeitslosengeld erhältst. Du musst schon in einem Arbeitsverhältnis mit einem Arbeitgeber stehen.
Der zweit wichtigste Punkt ist deine Schufa. Sobald du Negativeintragungen hast, wird dich keine Bank mehr finanzieren wollen. Es gibt zwar spezielle Banken, die auch mit negativer Schufa dir einen Kredit anbieten, aber dafür verlangen sie sehr hohe Zinsen. Schließlich möchten sie sich das mögliche Ausfallrisiko gut bezahlen lassen. Überprüfe immer, ob die Eintragungen, die vorgenommen wurden, auch rechtens sind. Es kann durchaus vorkommen, dass es unrechtmäßig zu einer negativen Eintragung kam, dann solltest du auf jeden Fall dagegen vorgehen. Hier kannst du dir am besten Hilfe bei einem Anwalt holen, der auf diesem Gebiet spezialisiert ist.
Wenn die beiden Punkte gegeben sind, dann sieht es schon mal ganz gut aus mit einem Kredit für dich. Die nächste Hürde könnte sein, wenn du kein EU-Bürger bist und nur eine befristete Aufenthaltserlaubnis hast. Verfügst du nur über eine befristetet Aufenthaltserlaubnis, dann wird dich auch keine Bank finanzieren, außer du bist in der Lage den Kredit vor Ende der Befristung zurückzuzahlen, was bei einem Immobiliendarlehen eher unrealistisch ist. Hier geht die Bank auch immer vom schlimmsten Fall aus. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass dein Aufenthalt nicht verlängert wird bzw. du keine Niederlassungserlaubnis bekommst, geht die Bank immer davon aus, das dies möglich ist. Sie wollen sich für den Fall absichern, falls es doch so weit kommen sollte und du dann nicht mehr in der Lage bist den Kredit zu zahlen. Deshalb gilt für dich, eine Finanzierung ist immer nur möglich, wenn du EU-Bürger bist oder eine Niederlassungserlaubnis für Deutschland hast.
Die letzte und auch offensichtliche Voraussetzung ist, dass du eine konkrete Immobilie hast. Du erhältst eine Baufinanzierung von einer Bank immer nur dann, wenn du auch ein konkretes Haus oder eine konkrete Wohnung kaufen willst. Die Baufinanzierung funktioniert nicht wie ein Privatdarlehen bzw. Konsumentendarlehen bei der Bank, wo du einfach nur sagst ich möchte folgenden Betrag als Kredit haben und dann bekommst du es, wenn deine finanzielle Situation passt. Die Bank überprüft bei der Baufinanzierung neben deiner persönlichen finanziellen Lage auch das Objekt. Sie schaut welche Rechte und Pflichten sind im Grundbuch eingetragen, in welchem Zustand befindet sich das Objekt, wie viel wird in Modernisierungen investiert und passt die Bewertung der Immobilie auch mit dem Kaufpreis überein. Erst wenn deine persönliche Situation und auch die Objektbewertung passen, erst dann bekommst du auch eine Baufinanzierung von der Bank.
Deshalb lass dich nicht verunsichern, wenn es bei der ersten Immobilie nicht gleich funktioniert. Denn manchmal erhält man eine Absage von der Bank, nur aufgrund der Immobilie, da die Bank der Meinung ist, dass die Immobilie nicht den Wert hat, den du dafür bezahlen musst. Das kannst du aber auch umgehen, wenn du zum Beispiel mehr Eigenkapital einbringen kannst. Ist das aber nicht möglich, dann heißt es für dich wieder auf die Suche zu gehen und eine neue Immobilie zu finden.
Du weißt noch nicht wo du dich beraten lassen sollst für deine Baufinanzierung? Dann schau am besten gleich in diesen
Artikel
rein. Und wenn du mehr über die Grundlagen der Immobilienfinanzierung erfahren willst, dann ist dieser
Artikel
genau richtig für dich.